Vogler-Quartett „Abschied“

Datum: 15. Juni 2025
Uhrzeit: 17:00
Ort: Wilhelmsburg, Schloßberg 9, D-98574 Schmalkalden

„Individualität, die sich im Gemeinsamen entfaltet“ ist das Motto des inzwischen 40 Jahre in unveränderter Besetzung bestehenden Vogler-Quartetts. Und „Abschied“ ist der Name von Joseph Haydns letzter vollständiges Quartettkomposition, das auf ihrem Konzertprogramm in Schmalkalden stehen wird. Es folgen das folkloristische und sehr still endende 1. Streichquartett von Erwin Schulhoff (1894-1942) und Franz Schuberts (1897-1928) berühmtes Quartett „Der Tod und das Mädchen“

Tim Vogler und Frank Reinecke – Violinen, Stefan Fehlandt – Viola und Stephan Forck, Cello lernten sich 1985 an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ kennen. Bereits ein Jahr nach der Gründung wurde das Quartett beim Streichquartett-Wettbewerb in Evian 1986 international bekannt.

Eberhard Feltz, György Kurtág und das LaSalle Quartett, hier vor allem Walter Levin, wurden zu prägenden Mentoren. Kammermusikgrößen wie Lynn Harrell, Bernard Greenhouse oder Menahem Pressler gehörten ebenso zu den musikalischen Partnern wie Jörg Widmann, David Orlowsky und Daniel Müller-Schott. Das umfangreiche Repertoire mit „klassischer“ Quartettliteratur von Haydn bis zur Zweiten Wiener Schule wird mit weniger bekannten oder außergewöhnlichen Werken (wie dem fünfstündigen Quartett von Morton Feldman) und Neuer Musik, oftmals auch mit Uraufführungen, erweitert. Es folgten Konzerte in den europäischen Musikzentren, Nordamerika, Japan, Australien und Neuseeland. Neben der Konzerttätigkeit unterrichten die Quartettmitglieder heute als Professoren an den Hochschulen in Frankfurt, Leipzig, Stuttgart und Berlin und geben Meisterkurse in Europa und Übersee. Feste Größen im jährlichen Quartettkalender bilden eigene Konzertreihen im Berliner Konzerthaus (seit 1993) und in Neubrandenburg, Festivals im irischen Sligo (am ersten Maiwochenende) und in Homburg/ Saar (September), die künstlerisch vom Quartett geleitet werden – sowie die seit 2004 stattfindenden, mehrfach ausgezeichneten, Nordhessischen Kindermusiktage in Kassel.

Die Diskographie des Vogler Quartetts umfasst Werke u.a. von Brahms, Schumann, Schubert, Mendelssohn, Reger, Schulhoff, K.A. Hartmann, Klarinettenquintette von Mozart und Golijov mit David Orlowsky sowie ein Tango-Album mit dem Bandoneonisten Marcelo Nisinman. Die CD „Paris Days – Berlin Nights“ mit Ute Lemper und Stefan Malzew erhielt eine Grammy-Nominierung. Die Gesamtaufnahme der Dvořák-Quartette für das Label cpo ist im Frühjahr 2025 komplettiert worden. Zum 30-jährigen Bestehen wurden ein Buch mit dem Titel „Eine Welt auf sechzehn Saiten – Gespräche mit dem Vogler Quartett“ (Berenberg Verlag) sowie eine CD-Box mit Live-Mitschnitten der Jubiläumssaison der Konzerthaus-Reihe mit Werken von Henze, Kagel, Weill, Widmann, Respighi, Abril und Chausson veröffentlicht.

Foto: © Marco Borggreve/ Chken