Cembalokonzert im Zimmermannschen Kaffeehaus

Datum: 7. September 2025
Uhrzeit: 15:00
Ort: Friederikenschlösschen, Kurpromenade 5, D-99947 Bad Langensalza

Das Kaffeehaus Zimmermann in Leipzig zählt zu den bekanntesten Wirkungsstätten Johann Sebastian Bachs. Rund zehn Jahre lang gab er als Leiter des 1701 von Georg Philipp Telemann gegründeten „Collegium Musicum“ hier öffentliche Konzerte: von der Übernahme 1729 bis 1737, als die Leitung zeitweilig der Organist Carl Gotthelf Gerlach übernahm, und nochmals von 1739 bis 1741, dem Todesjahr des Kaffeehausinhabers und Konzertunternehmers Gottfried Zimmermann. Neben dem Umstand, dass Bach zahlreiche weltliche Kantaten und Instrumentalwerke für die Kaffeehauskonzerte schuf bzw. hier aufführte, zählt dieser Ort auch zu den frühen Stätten bürgerlicher Musikkultur.

Leipzig als prosperierende Handelsstadt besaß schon seit Ende des 17. Jahrhunderts Kaffeehäuser. Die zwei Stunden dauernden Kaffeehauskonzerte Bachs fanden im Sommer in Zimmermanns Kaffeegarten auf, in der kalten Jahreszeit im einige Straßen entfernten Kaffeehaus. Sie waren der Ort, wo das aufstrebende Bürgertum seiner eigenen „Tafelmusik“ zu erlesenen Speisen und Getränken lauschen und damit den feudalen Lebensstil nacheifern konnte. Das Konzert mit den renommierten Bach-Interpreten Aleksandra Grychtolik und Alexander Grychtolik – Cembalo möchte die Zuhörer musikalisch in das berühmte Leipziger Kaffeehaus zur Zeit Johann S. Bachs versetzen: Auf dem Programm stehen Werke für ein und zwei Cembali, die exemplarisch für die breite stilistische Palette der hier einst dargebotenen Musik stehen: Es beginnt mit italienischer Musik wie Antonio Vivaldis Ouvertüre zur Oper „Ottone in Villa“ und setzt sich fort mit Werken von Johann S. Bach und seinem zweitältesten Sohn Carl Philipp Emanuel Bach, der hier sicherlich seine ersten öffentlichen Auftritte als jugendlicher Cembalist an der Seite seines Vaters und Lehrers hatte. Musikalische Höhepunkte sind u. a. Bachs für die Kaffeehauskonzerte bearbeitete Fassung des vierten „Brandenburgischen Konzertes“ als Cembalo-Konzert sowie barocke Improvisationen, welche ein musikalisches Treffen Johann Sebastian und Carl Philipp Emmanuel Bachs illustrieren.   

Foto: © Guido Werner